Urauf­führung beim Jubiläums-Konzert – Stadt­ka­pelle präsen­tiert Jubiläums-Komposition

Urauf­führung beim Jubiläums-Konzert – Stadt­ka­pelle präsen­tiert Jubiläums-
Kompo­sition

Mit einem musika­li­schen Höhepunkt beson­derer Art hat die Stadt­ka­pelle Owen am
Sonntag mit dem TSV Owen das gemeinsame 125-jährige Jubiläum gefeiert: Ein eigens
für diesen Anlass kompo­niertes Werk erlebte beim festlichen Jubilä­ums­konzert seine lang
ersehnte Urauf­führung. Der Charakter der Kompo­sition sollte kein klassi­scher Marsch oder
tradi­tio­nelle Polka sein. Die Wahl der Verant­wort­lichen fiel auf ein Werk, mit dem man ein
Konzert oder auch einen Unter­hal­tungs­abend eröffnen kann. Zu Beginn von „OWEN
2025“, wie das Jubilä­ums­stück getauft wurde, ertönen Fanfaren-Klänge. Es folgen ruhige
Soli-Passagen, die von einem modernen, stark rhyth­mi­schen Teil abgelöst werden.
Tänze­rische Elemente verleihen der Kompo­sition eine gewisse Leich­tigkeit, bevor es in
den Schlussteil übergeht, der von schnellen Läufen, Schlagzeug-Breaks und konträrer
Instru­men­tierung geprägt ist. Und immer wieder erklingt wie aus dem Nichts das Motiv
„Geh aus mein Herz und suche Freud“ aus dem tradi­tio­nellen Owener Maien­tagslied.
Stürmi­scher Applaus würdigte die neue Owener Hymne, die in Zukunft noch öfter bei
Festen und Auftritten der Stadt­ka­pelle zu hören sein wird. Diese Jubiläums-Kompo­sition
wurde von der Stadt Owen finan­ziert. Vorsit­zender Holger Macho bedankte sich für diese
großartige Unter­stützung bei Bürger­meis­terin Grötzinger, Verwaltung und dem
Gemein­derat.

Ins Konzert gestartet sind die Musiker unter der Leitung von Stadt­ka­pell­meis­terin Daniela
Hofmann mit dem bekannten Marsch „Einzug der Gladia­toren“, aus dem Jahr 1900, dem
Gründungsjahr von Stadt­ka­pelle und TSV. Souverän meisterten die Bläser die vielen und
schnellen chroma­ti­schen Läufe. Die Reaktion des Publikums zeigte deutlich – tradi­tio­nelle
Blasmusik ist in Owen gern gehört. Im krassen Gegensatz dazu präsen­tierten die Musiker
„Imagasy“, ein Tonge­mälde, gemalt mit Geräu­schen und Tönen. Ausgehend von dem
Bibel­zitat „Am Anfang war das Wort“, hat dieser Titel dem Publikum verdeut­licht, dass
Ursprung aller Kreati­vität in Vorstellung und Illusion liegen. Wunderbare Soli standen
neben großen Klang­flächen. Filigrane Zartheit kontras­tiert mit volumi­nösen Passagen.
Dieses Tonge­mälde hatte einen hohen Unter­hal­tungswert für die Zuhörer und hat die
Stadt­ka­pelle dazu animiert, in musika­lische Grenz­be­reiche vorzu­dringen, wie sie in der
Blasmusik nicht unbedingt üblich sind.

Bei der drama­ti­schen Rhapsodie „Joss Fritz“ diente eine histo­rische Figur aus der Zeit der
Bauern­kriege als Namens­geber. Bewusst wurden hier „alte“ musika­lische Elemente, die
an Renais­sance-Musik erinnern, mit modernen Filmmu­sik­klängen kombi­niert. Man konnte
die damalige Zeit regel­recht spüren. Die Reden des Joss Fritz, die unruhige Zeit, den
Aufstand. Der Puls des Publikums beruhigte sich wieder bei der Ballade “First Embrace”.
Mit einer meister­haften Ausge­wo­genheit von Melodie und Harmonie rief dieses Stück, zu
deutsch: „erste Umarmung“, tiefe Emotionen hervor, die von den Holzbläsern
heraus­ragend darge­stellt und perfekt intoniert wurden. Mit Highlights aus dem
Dauer­brenner „König der Löwen“ und der Geschichte des kleinen Simba beendete die
Stadt­ka­pelle das Konzert. Einer der größten Hits der Rockmu­sik­ge­schichte – „Music“ war
auch in Owen als Zugabe ein großer Hit. Stadt­ka­pell­meis­terin Hofmann zitierte aus dem
Text: To live without my music — Would be impos­sible to do — In this world of troubles — My
music pulls me through. Übersetzt beschreiben diese Worte die Motivation der Musiker der
Stadt­ka­pelle seit Jahrzehnten. Ohne meine Musik zu leben, wäre unmöglich für mich. In
dieser Welt voller Probleme hilft mir meine Musik, durch­zu­halten. Mit der zweiten Zugabe,
dem „Deutsch­meister Regiments­marsch“, einem Lieblings­marsch der Musiker und
Zuhörer, endete das Konzert.

Mit strah­lenden Klängen der „Young Fanfare“ eröffnete die Jugend­ka­pelle das Konzert.
Die wunder­schönen Melodie­linien in „Friends for life“ zeigen, was Freund­schaft für die
Herzen wahrer Freunde bedeutet. Bei der „Little Concert Suite“ beinhaltete der zweite und
dritte Satz im Bereich von Rhythmus und Intonation Heraus­for­de­rungen, an denen das
Orchester in der Proben­arbeit als Klang­körper gewachsen ist. Die Freude am
gemein­samen Musizieren präsen­tierten die Jungmu­siker bei „Music for Happiness“ und
zauberten den Zuhörern ein Lächeln auf die Lippen. Mit dem Superhit „Viva la Vida“ der
Gruppe Coldplay rockte die Jugend­ka­pelle die Teckhalle und beendete ihren Auftritt. Die
Jungmu­siker durften erst nach der Zugabe der Popballade „You raise me up“ die Bühne
verlassen.

Vor der Musik gab es Grußworte von Bürger­meis­terin Grötzinger und den Vorsit­zenden
der Jubilä­ums­vereine Holger Macho (MVO), Dietmar Kerner und Lukas Scheer (TSV).
Grötzinger überreichte den Vereinen die Jubilä­umsgabe der Stadt in Form eines
Spenden­schecks. 10 Euro pro Vereinsjahr – somit erhielten die Stadt­ka­pelle und der TSV
jeweils 1.250 Euro von der Stadt. Die Vereine bedanken sich recht herzlich für diese
Gabe, die sinnvoll in den Vereinen einge­setzt wird. In der Pause und beim Ständerling
nach dem Konzert sorgten die Mitglieder des TSV für das Wohlergehen der Gäste mit
kühlen Getränken und frischen Kanapees.